Das Angebot an frei verkäuflichen Körperlotionen zur Basispflege der Haut ist unüberschaubar groß. Die richtige Wahl für den individuellen Bedarf zu treffen, ist für viele Menschen nicht einfach. Hautärzte aus den USA wollten diesbezüglich Auklärung bieten und haben über 170 Produkte, die von drei Online-Händlern am häufigsten verschickt wurden, auf deren Inhaltsstoffe und Qualität näher untersucht.
Grundsätzlich werden entsprechende Hautpflegeprodukte in den unterschiedlichsten Variationen angeboten. Sei es als Lotion, Creme, Öl, Körperbutter oder Salbe, sie alle geben das Versprechen, die Barrierefunktion der Haut zu fördern, den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt zu gewähren und möglicherweise Entzündungsreaktionen abzupuffern.
Vom Verbraucher am meisten verwendet wird die Darreichungsform „Lotion“. Die Hersteller werben auf den Verpackungen mit Aussagen wie „parfümfrei“, „allergenarm“, „klinisch getestet“, „nicht fettend“ „parabenfrei“ und so weiter, doch offensichtlich treffen diese Aussagen nicht immer zu.
Bei der Auswertung der Untersuchungen entsprechender Hautpflegeprodukte zeigte sich beispielsweise, dass nur 55 % der Anbieter eines parfümfreien Produktes ihr Versprechen hielten und auf einen Parfümzusatz verzichteten. Bei den sogenannten „hypoallergenen“ Produkten kamen die Dermatologen lediglich bei 12 % der Produkte zu dem Schluss, dass entsprechend der Liste der North American Contact Dermatitis Group (NACDG) keine als allergen eingestuften Zusätze enthalten waren.
Die Allergenfreiheit scheint demnach ein sehr großes Problem vieler Hautpflegeprodukte zu sein. In den meisten Produkten war mindestens ein allergener Inhaltsstoff vorzufinden. Teilweise waren sie auf der Inhaltsstoffliste angeführt, vereinzelt waren sie aber auch dort nicht erkennbar. Es handelte sich bei den Allergenen sehr häufig um Duftstoffe und Konservierungsmittel.
Hersteller von Produkten mit der Auszeichnung „von Dermatologen empfohlen“ ließen sich ihr Produkt hoch bezahlen. Unabhängig von den Werbeversprechen schlug sich eine tatsächlich bestätigte Allergenfreiheit eines Produktes jedoch nicht unbedingt im Preis nieder, so die Aussagen der Wissenschaftler. Sie kommen zu der Erkenntnis, dass empfehlenswerte Produkte keinesfalls die kostspieligeren sein müssen. Jeder Kunde sollte für sich daher aufgrund seiner individuellen Hautbeschaffenheit und einer möglicherweise bestehenden Allergie das passende Produkt auswählen.
Xu S. et al.
Consumer Preferences, Product Characteristics, and Potentially Allergenic Ingredients in Best-selling Moisturizers.
JAMA Dermatol
11/2017; 153: 1099-105.