Schon lange steht Fußball im Verdacht, bei jungen ambitionierten Spielern die Entstehung von O-Beinen zu begünstigen. Wie aktuell auf dem internationalen Kongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) berichtet wurde, bestätigt erneut ein Studienergebnis diese Vermutung.
Die Daten von über 1.300 Männern, die seit ihrer Jugend leistungsorientiertes Fußball spielen, sowie die einer unsportlichen Kontrollgruppe flossen in die Studie ein. Die Studie ergab, dass sich bei einem Großteil der Studienteilnehmer eine O-Deformierung der Beine ausgebildet hatte, die auf kleinste Schädigungen am Schienbeinkopf zurückzuführen sind.
Denn im jugendlichen Alter sind die Wachstumsfugen beim Jungen bis zum 16. Lebensjahr und beim Mädchen etwa bis zum 15. Lebensjahr aktiv und ungeschlossen. Somit können kleinste Gewebeschädigungen, die sich aus einem intensiven Training ergeben können, die sogenannten Mikrotraumata, das Wachstum der Knochen am Schienbein und im Kniegelenk ungünstig beeinflussen.
Es kann zur leichten Fehlstellung in Form von O-Beinen kommen. Bei Leistungssportlern können sich daraus unangenehme Erkrankungen des Kniegelenks mit zunehmendem Alter ergeben, wie beispielsweise eine Arthrose oder ein kompletter Verschleiß des Kniegelenks, was möglicherweise ein künstliches Kniegelenk notwendig macht.
Für den Fußball im Breitensport besteht laut Aussage der Wissenschaftler jedoch kein Anlass zur Sorge. Zwar kann es auch dort in Einzelfällen zu einer leichten Ausbildung von O-Beinen kommen. Diese können bei Bedarf sportmedizinisch behandelt werden und haben in der Regel keine weiteren Auswirkungen auf die Gesundheit des Bewegungsapparates der Hobbysportler.
PM – O-Beine durch intensives Fußballspielen
Sportmedizin, GOTS Pressemitteilung
6/2019