Pulswellen-Analyse

Das primäre Einsatzgebiet der Pulswellen-Analyse liegt in der Darstellung der arteriellen Gefäßsteifigkeit (Englisch: arterial stiffness). Sie beschreibt sowohl die strukturellen als auch die funktionellen Eigenschaften der Arterien. Diese bringen das vom Herzen gepumpte Blut mit dem lebenswichtigen Sauerstoff und den Nährstoffen zu allen Organen und Geweben. Das biologische Alter wird daher massgeblich vom „Gefäßalter“, sprich dem Zustand der Gefäße beeinflußt. Der  atherosklerotischen  Erkrankung („Gefäßverkalkung“)   gehen  meist lebensstilbedingte   Einschränkungen   der   Endothelfunktion (Endothel=Gefäßinnenwand) voraus. Diese Funktionseinschränkungen führen zur verringerten Elastizität und später zur Verkalkung der Arterien. Da dies vollkommen unmerklich abläuft, wird dieser beschleunigte Alterungsprozess der Gefäße  typischerweise leider erst  dann  erkannt,  wenn  bereits krankhafte Einschränkungen wie Stenosen (Verengungen) zu Beschwerden führen.

Früherkennung des EVA-Syndroms

EVA (Early Vascular Aging) ist ein Synonym für das dem chronologischen Altern  vorauseilende  biologische Altern.  Beide  definieren  sich  durch Veränderungen  der arteriellen  Funktion.  Um  die  beeinflussbare  von  der chronologischen Funktionsänderung zu differenzieren, können wir valide, schnell und bedienerunabhängig ihre PWV bestimmen.

Weitere Anwendungsgebiete

  • Ergänzung der ABI-Messung um deren Aussagekraft noch zu erweitern
  • hochempfindliche Kontrolle der Erfolge von Lebensstiländerungen und Therapien

Das Verfahren

Mit dem weltweit ersten Gerät zur Bestimmung des physikalischen Messwertes der  arteriellen Elastizität messen wir im Liegen nach 10 min. Ruhen den Blutdruck und Puls mit Manschetten an Armen und Beinen. Die Messung erfolgt erst rechts, dann links- jeweils an Arm und Knöchel gleichzeitig.Unterstützend erfassen wir alle wichtigen zentralen und peripheren Parameter wie:

  • Blutdruck zentral= aotral (Aorta=Hauptschlagader) und brachial
  • Augmentationsindex (AIx,  AIx@75) Augmentationsdruck (AP)
  • PWV zentral (aoPWV) PWV peripher (baPWV)
  • Reflection Magnitude

Ihr Nutzen

Genauere Bestimmung des biologischen Alters und damit des individuellen Risikos für Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen.

Mit  den  in  der  klinischen  Praxis verwendeten herkömmlichen Risikoscores (PROCAM, Framingham, Arriba, etc.) schätzt der Arzt statistisch das kardiovaskuläre Risiko des  Patienten ein. In diesen Risikoscores ist immer das chronologische Alter der unveränderbare   und dominante Risikofaktor.Mit der Bestimmung Ihres biologischen Funktionsalters aus der Arterien-Elastizität bzw. Steifheit können wir genauer ermitteln, ob Sie was ändern sollten um jünger zu bleiben, denn „der Mensch ist so alt, wie seine Gefäße“.

Später lassen sich die Effekte Ihrer Lebensstiländerung und unserer Therapien quantifizieren.